4. Unser Bild vom Kind

Kinder sind von Anfang an kompetente, aktive, ernst zu nehmende, neugierige, kleine, individuelle Persönlichkeiten.

Wir sehen Kinder als eigenständige Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften, die sie in eigenem Tempo, Rhythmus und eigener Reihenfolge entwickeln.

Kinder sind für uns:

  • unbefangen
  • wissensdurstig
  • neugierig
  • ehrlich
  • wertvoll
  • gefühlvoll / emotional

Sie experimentieren in eigener Sache.

Strukturen der Intelligenz können nur durch konkrete Aktivität gebildet werden….unter Einbeziehung aller Sinne und größtmöglicher Bewegungsfreiheit.

Jean Piaget

4.1. Entwicklungs- und Lernprozesse in unserer Kita

Unsere Schwerpunkte beziehen sich auf die vier Kompetenzbereiche der Kinder im jeweiligen Entwicklungsalter:

Ich – Kompetenz

  • eigene Wünsche und Bedürfnisse artikulieren
  • selbstständiges Erledigen von Aufgaben und Aufträgen (3 – 6 Jahre)
  • Regelverständnis (4 – 6)
  • Situationen differenziert beurteilen  lernen um angemessen zu reagieren (5 – 6)
  • Kritikfähigkeit und Konfliktfähigkeit auch Erwachsenen gegenüber (4 – 6)
  • Umgang mit eigenen Stärken (3 –  6)
  • Umgang mit eigenen Schwächen (5 – 6)

Sachkompetenz

  • Kennenlernen  der Materialien und den sorgfältiger Umgang damit (ab 3)
  • Naturwissenschaftliches Verständnis (3 – 6)
  • Differenzierung der Feinmotorik (3 – 6)
  • Differenzierung der auditiven und visuellen Wahrnehmung (3 – 6)

Sozialkompetenz

  • voneinander lernen (3 – 6)
  • Respektvoller Umgang miteinander (4 – 6)
  • Hilfsbereitschaft gegenüber anderen (3 – 6)
  • um Hilfe bitten (4-6)
  • Humor und Spaß haben (3 – 6)
  • Freundschaften schließen (4-  6)
  • Teamfähigkeit (5 – 6)

Lernmethodische Kompetenz

  • Probleme lösen (5-6)
  • Strategien entwickeln und  Wege finden sich neues Wissen anzueignen (3-6)

Alle Kompetenzen differenzieren sich bei zunehmenden Alter nach immer höheren Hierarchien!

4.2. Wo finden bei uns Bildungsprozesse statt

Unser Ziel ist es, Ideale Rahmenbedingungen schaffen, damit die Kinder Lernkompetenzen entfalten können.

Wir geben den Kindern Zeit und Raum ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen zu können.

Kinder ab 3 Jahren

5. Kompetenzen der Erzieher/Innen

6. Die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Eltern

Es ist für eine gute Entwicklung der Kinder unabdingbar, dass alle Bezugspersonen des betreuten Kindes miteinander im Austausch stehen. Eine von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägte Erziehungspartnerschaft zwischen Erzieherin und Eltern ist eine unerlässliche Vorraussetzung für sinnvolles pädagogisches Handeln und eine gute Entwicklung des Kindes.

6.1. Das Aufnahmegespräch

Zur ersten Kontaktaufnahme dient das Aufnahmegespräch, an dem die Eltern und eine zukünftige Bezugserzieher/In teilnehmen, um in Ruhe die aktuelle Situation des Kindes zu besprechen. Hierbei geht es vorwiegend um das gegenseitige Kennenlernen. Diese erste Phase der Begegnung kennzeichnet der Austausch von Informationen, über die Familiesituation und über den pädagogischen Alltag in der Gruppe.

6.2. Die Eingewöhnung

Wir arbeiten angelehnt an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“. Ziel des Modells ist es, unter dem Schutz eines Elternteils das Vertrauen in eine neue Umgebung und den Aufbau einer Bindungsbeziehung zur Erzieherin zu ermöglichen. Kinder von 0 bis 3 sind überfordert, wenn sie diesen Übergang vom Elternhaus in die Kita ohne Unterstützung der Eltern bewältigen müssen. Die wesentliche Grundlage des Eingewöhnungsmodells ist daher die Beteiligung eines Elternteils während dieser Zeit. Die Aufgabe der Eltern ist es dabei, ihrem Kind eine „sichere Basis“ zu bieten, von der aus es sich mit der neuen Umgebung vertraut macht und zu der es sich zurückziehen kann, wenn es sich überfordert fühlt. Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn die Erzieherin als Basis akzeptiert wird und die Trennung von dem Elternteil möglich ist.

Während der Eingewöhnungszeit erhalten die Eltern dann Einblick in unseren Tagesablauf und unsere Konzeption. Sie lernen – ebenso wie ihr Kind – die Erzieherinnen und die Gruppe kennen, was wiederum auch den Eltern die Möglichkeit bietet, Vertrauen aufzubauen. Der Gruppenalltag wird transparent gemacht, wodurch wir den Eltern die nötige Sicherheit geben, uns ihr Kind anzuvertrauen.
Mit der Eingewöhnungszeit wird das Fundament für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen aufgebaut und gefestigt.

Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe ist eine wichtige Investition in die weitere Entwicklung und Zukunft ihres Kindes und ihre Anwesenheit ist unbedingt erforderlich!

Interessierten Eltern stellen wir ein Leseexemplar des Buches „Ohne Eltern geht es nicht“ zur Verfügung.

Nichts kann den Mensch mehr stärken, als das Vertrauen dass man ihm entgegenbringt.

 

Paul Claudel

6.3. Das Reflektionsgespräch

Etwa 12 Wochen nach der Eingewöhnung treffen sich Eltern und Bezugserzieher/In zu einem gemeinsamen Gespräch. Darin wird besprochen, wie es den Eltern, dem Kind und dem/ der Bezugserzieher/In während der Eingewöhnungsphase ergangen ist. Der/Die Erzieher/In berichtet über die ersten Wochen des Kindes aus eigener Sicht und Eltern können von möglichen Veränderungen in der Familie berichten. Er/Sie geht auf Entwicklungsprozesse des Kindes während dieser Zeit ein.

6.4. Tür- und Angelgespräche

Während der Bring- und Abholsituation können Tür- und Angelgespräche stattfinden. Hierbei geht es in der Regel um die aktuellen Belange des Kindes.

Diese Gespräche vermitteln Eltern und Fachpersonal Vertrauen und Sicherheit.

6.5. Entwicklungs- / Übergangsgespräch

Regelmäßig werden Entwicklungsgespräche durchgeführt. Gesprächsinhalt ist der Austausch über das Verhalten und die Entwicklung des Kindes in der Kleinkindgruppe und zu Hause.
Weitere Gesprächsinhalte können sein: • vollzogene Entwicklungsschritte

  • neue Zielsetzungen
  • pädagogische Fragen der Eltern
  • eventuelle Auffälligkeiten und
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Veränderungen im familiären Umfeld (z.B. Geburt eines Geschwisterkindes).
  • u.v.m.

Bevor das Kind in den Kindergartenbereich wechselt findet ein Übergangsgespräch statt, an dem der/die Eingewöhnungserzieher/in der Kleinkindgruppe und des Kindergartens, sowie die Eltern teilnehmen. Hierbei werden oben genannte Punkte und der anstehende Wechsel besprochen.

6.6. Infowand

Neben der Eingangstür zu den Gruppen befindet sich eine Pinnwand mit aktuellen Informationen.
Im Windfang gibt es die Gesamtinfowand mit Informationen für alle Eltern unserer Kita.
Ebenso werden dort die aktuellen Kinderkrankheiten veröffentlicht.

Direkt im Eingangsbereich finden Sie die Vorstellung des Elternausschusses und aller Erzieher / innen des Hauses.

6.7. Infozettel

Aus unterschiedlichen aktuellen Anlässen erhalten Sie schriftliche Informationen der Gruppe oder des Hauses. Hierbei kann es sich um Einladungen und Essenspläne handeln, sowie Informationen für bestimmte Veranstaltungen.

6.8. Elternzeitung

Dreimal jährlich erhalten alle Eltern eine Elternzeitung mit den wichtigsten Informationen und Terminen für das ganze Haus.

7. Gestaltung des pädagogischen Alltags

Wichtig ist es uns, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Geben wir ihm bei der Bewältigung und dem Erlernen neuer Aufgaben zu viel Hilfestellung und Lösungsmöglichkeiten, nehmen wir ihm eine wichtige
Grundlage in seiner geistigen
Entwicklung – die eigene Erfahrung.

Ein Kind, das durch selbstständiges Ausprobieren sein Ziel erreicht, erwirbt ein ganz anderes Wissen als eines, dem wir die Lösung vorgeben.

7.1 Tagesablauf

Viel Zeit und Ruhe sind wichtig und nötig, um die Grundbedürfnisse von Kindern unter drei Jahren zufrieden zu stellen.

Das erfordert von uns einen strukturierten Tagesablauf, der von immer wiederkehrenden Ritualen geprägt ist und den Kindern hilft, sich im Gruppenalltag und im Gruppengeschehen zu orientieren, sich autonom und ihrem Alter adäquat zu entwickeln.

7.00 – 8.45

Bringzeit / Freispiel der Kinder

9.00

gemeinsames Frühstück

9.30

Ende der Frühstückszeit / Kinder räumen ihren Platz Selbstständig ab

9.30 – 10.00

Hände- und Mundwaschen / Toilettengang / Wickelzeit

10.00 – 10.45

Freispielzeit / Angeleitete Aktivitäten / Außengelände

11.00

Trink – und Obstpause

11.15

Sing- und Sitzkreis

11.30

Spielzeit mit anschließendem Aufräumen

12.00 – 13.00

Sammelgruppe

12.00

Essenszeit der Ganztagskinder / Wickeln / Schlafanzug anziehen

13.00 – 14.30

Ruhezeit der Ganztagskinder

15.00

Mittagssnack für die Ganztagskinder
ab 14.30 – 17.00 Freispiel der Kinder / Aktivitäten / Außengelände / Abholzeit

17.00

Kita Ende

Alle angegebenen Zeiten dienen als Richtwert, deren Einhaltung jedoch individuell an die Bedürfnisse, das Alter und die Befindlichkeit der Kinder anzupassen sind.

7.2. Frühstück und Mittagessen

Uns ist es wichtig, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, damit die Mahlzeiten mit Ruhe und ohne Stress und Zeitdruck eingenommen werden können.

Die Mahlzeiten bedeuten in den Kleinkindgruppen nicht nur, satt zu werden, sie strukturieren auch den Tagesablauf und vermitteln den Kindern einen immer wiederkehrenden Rhythmus. Dadurch bieten wir ihnen Orientierung und Verlässlichkeit. Essen kann eine höchst sinnliche und lustvolle Erfahrung sein! Man kann es riechen und auch fühlen. Gerade bei Kleinkindern ist

das Bedürfnis, das Essen anzufassen sehr groß. Genussvoll die Eigenschaften der Lebensmittel mit den Händen und dem Mund zu ertasten, ist ein wichtiger Erfahrungsprozess Kleinkinder.

Eine große Vielfalt bei der Auswahl der Lebensmittel ermöglicht den Kindern auch ihnen unbekannte Nahrungsmittel kennen zu lernen.

Die Kinder dürfen ihre Brote selbst belegen und das Geschirr nach dem Essen selbstständig abräumen.

Bei der Auswahl des Geschirrs legen wir großen Wert auf „echtes“ Geschirr, das heißt wir benutzen Porzellanschüsseln und –Teller, Trinkgläser, und Glasschälchen.

7.3. Wickel- und Pflegesituation

Der achtsame und behutsame Umgang im pflegerischen Bereich ist für das seelische und körperliche Wohlbefinden des Kindes von großer Bedeutung. Wir geben den Kindern Zeit sich aktiv an den pflegerischen Maßnahmen zu beteiligen. Die sprachliche Begleitung des gemeinsamen Handelns vermittelt den Kindern Vertrauen, Geborgenheit und Wertschätzung.

7.4. Was bedeutet „Das Sauberwerden“ für ein Kind?

Der Schritt vom „ Windelkind“ zum Kind, das selbstständig die Toilette benutzen kann, ist ein sehr bedeutungsvoller in der Entwicklung des Kleinkindes.

Um „Trocken“ zu werden, muss das Kind vielerlei Fähigkeiten erlernt haben. Es muss vor allem eine bestimmte „geistige Reife“ entwickelt haben, um folgende Leistungen zu erbringen:

  1. Es ist erforderlich, aus der Fülle der Körpersignale eine herauszufiltern und wahrzunehmen, die anzeigt dass es jetzt zur Toilette muss.
  2. Es ist notwendig, aus diesem Impuls ein Signal für den Erwachsenen deutlich zu machen: „ Ich muss mal“ oder „Pipi“ oder „Pullern“.
  3. Möglich ist das erst, wenn der äußere Blasenschließmuskel wenigstens kurzzeitig kontrolliert werden kann. Das heißt, das Kind muss willentlich in der Lage sein, diesen Muskel für einige Zeit geschlossen zu halten, bevor es als „sauber“ gelten kann. Diese körperliche Leistung können Kinder frühestens ab dem 2. Lebensjahr erbringen.

Druck oder Zwang wirken sich störend auf das Erlernen der Ausscheidefunktionen aus. Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder den Zeitpunkt, wann sie trocken werden wollen selbst bestimmen und wir sie dabei unterstützen in dem wir ihre Körpersignale wahrnehmen und ermuntern.

Kinder brauchen andere Kinder oder Erwachsene als Vorbilder, denen sie nacheifern wollen. Denn so lernen sie umso schneller eigenständig auf die Toilette zu gehen.

Hier die einzelnen Phasen nach Beller und Beller im Bereich der Sauberkeitsentwicklung eines gesunden Kindes.

  • Ca. 18. Lebensmonat = zeigt Interesse an der Toilette. Bsp.: Rollt Toilettenpapier ab, spielt mit Wasser, benützt die Toilettenspülung, zieht an der Windel wenn sie nass ist.
  • Ca. 24. Lebensmonat = gibt vor auf die Toilette zu gehen. Bsp.: Wischt sich Gesicht mit dem Papiertaschentuch, zerknittert es und wirft es weg.
  • Ca. 30. Lebensmonat = bleibt tagsüber trocken. Bsp.: Geht von selbst auf die Toilette oder wenn es erinnert wird.
  • Ca. 3. Geburtstag = geht von selbst zur Toilette. Bsp.: Muss nur selten erinnert werden, etwa wenn es in eine Tätigkeit versunken ist; versorgt sich dabei zum großen Teil selbst.

Die Zusammenarbeit mit den Eltern spielt hier eine sehr große Rolle. Wir wünschen uns eine gegenseitige Information und einen Austausch über den Beginn und der gemeinsamen Abstimmung mit diesem Lernabschnitt des Kindes. Die Erfahrungen mit dem Sauberwerden sind ein wesentlicher Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und dem Erwerb der Autonomie.

 7.5. Spiel und Bewegung

Kinder brauchen eine Umgebung in der sie sich wohl fühlen um sich frei von Leistungsdruck betätigen zu können. Verschiedenste Materialien regen dazu an, sich mit ihnen zu beschäftigen und mit allen Sinnen zu erkunden. Bei kleinen Kindern geht es zunächst um die Erforschung des Materials, nicht um ein sichtbares Ergebnis das unserer Vorstellung entspricht. Erst nach und nach entsteht „Etwas“ das sie benennen und dem sie eine Bedeutung geben möchten.

Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe.

Konfuzianische Weisheit

Im Bewegungsspiel entwickelt sich die eigene Körperwahrnehmung und das Selbstbild. Wo immer sich Kindern die Gelegenheit bietet, sind sie in Bewegung. Sie robben, krabbeln, springen, balancieren, kriechen, rutschen und klettern. Große Freude empfinden Kinder auch an der gemeinsamen Bewegung. Sie erfahren so eigenes Können, Nachahmen, Hilfsbereitschaft, aber auch Miteinander und Rücksichtnahme. Die Kinder streben nach Unabhängigkeit und wollen die Umwelt erforschen und begreifen. Hierbei erlernen sie auch den Umgang mit Erfolgen und Niederlagen.

7.6. Ruhen und Schlafen

Nach einer Zeit der Bewegung, des Spielens und Lernens sind Ruhephasen zum „Auftanken“ notwendig.

Ausreichender Schlaf ist – wie die Befriedigung des natürlichen Bewegungsdranges – eine notwendige Vorraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes. Das Kind soll das Schlafen als etwas Angenehmes und Beruhigendes erleben.

Für unsere Ganztagskinder gibt es eine feste Ruhezeit.

Jedes Kind hat seinen persönlichen Schlafplatz. Mit einem Kissen, einem Schlafsack oder einer Decke, sowie dem Schnuller, dem Teddy oder auch dem T-Shirt der Mama kann sich jedes Kind einen gemütlichen Schlafplatz einrichten.

8. Unser Bild vom Kind

Kinder sind von Anfang an kompetente, aktive, ernst zu nehmende, neugierige, kleine, individuelle Persönlichkeiten.

Wir sehen Kinder als eigenständige Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften, die sie in eigenem Tempo, Rhythmus und eigener Reihenfolge entwickeln.

Kinder sind für uns:

  • unbefangen
  • wissensdurstig
  • neugierig
  • ehrlich
  • wertvoll
  • gefühlvoll / emotional

Sie experimentieren in eigener Sache.

9. Wie bilden sich Kinder unter 3 Jahren

9.1. Der erste Schritt: Gute Voraussetzungen

  • Sichere Bindung
    Um sich gut entwickeln zu können brauchen Kinder eine sichere Bindung. Der Aufbau einer solchen Bindung zu einer Bezugserzieherin steht hierbei an erster Stelle.
    Diese sichere Basis gibt dem Kind Halt, Sicherheit und Orientierung und das Kind kann die Welt erforschen. Es kann sich auf sein Spiel konzentrieren und vertiefen, wenn es sich sicher und geborgen fühlt.
  • Grundbedürfnisse müssen befriedigt sein
    Sind die Grundbedürfnisse der Kinder, z.B. Hunger, Durst, Schlaf, Körperpflege,… befriedigt, kann es sich aktiv mit seiner Umgebung auseinandersetzen.
  • Raumkonzept
    Anregende Bildungsräume bieten den Kindern die Möglichkeit sich frei zu entfalten.
    (Weiteres hierzu siehe Raumgestaltung)
  • Grenzen und Rituale
    Grenzen und Rituale geben den Kindern Sicherheit.

9.2.  Zweiter Schritt: Bildungsprozesse

  • Selbstständiges Ausprobieren
  • Nachahmen
  • Fragen
  • Beobachten
  • Wiederholen
  • Begreifen mit allen Sinnen
  • Bewegung
  • Soziale Kontakte
  • Umweltreize
  • Experimentieren
  • Medien (Lieder, Bücher,..)
  • Zeit und Ruhe
  • Zuwendung / Liebe / Geborgenheit
  • Angemessenes Maß an Anerkennung , Lob und Kritik
  • Etwas zutrauen / Ermutigen
  • Neugier

 9.3. Raumgestaltung

Unsere Räume sind den Bedürfnissen von Kindern unter drei Jahren entsprechend gestaltet.

Zur Verfügung stehen uns verschiedenen Räumlichkeiten:

  • Flur: mit Garderobe und der Möglichkeit für erweitertes Spiel
  • Wickelraum: für beziehungsvolle Pflege und Basteltisch für Kleingruppenarbeit
  • Waschraum
  • Kombinierter Ess- und Schlafraum: Einnahme von Mahlzeiten, Schlafmöglichkeit für Mittagskinder
  • Zwei große Gruppenräume: Raum für Bewegung, Kuschelecke, Kinderküche, Bauecke, Teleskopschrank, Sinnesraupe, Brücke
  •  Separater Außenspielbereich

9.4. Rolle der Erzieher/In

Wir sind verbindliche und verlässliche Bezugspersonen für ihr Kind, die es annehmen und in seiner Entwicklung fördern und unterstützen. Emotionale Wärme und ein positives Menschenbild sind unsere Grundhaltungen, mit denen wir die Kinder begleiten. Um ihr Kind in seiner Ganzheitlichkeit zu begleiten und zu bestärken, bringt  das Erziehungspersonal große zeitliche Flexibilität mit ein. Für uns als Erziehungspersonal bedeutet dies, ein fundiertes Fachwissen in Pädagogik, Psychologie, Didaktik/Methodik und in den verschiedenen Kreativbereichen.

 9.5.  Angebote und Alltagserfahrungen

In unseren Tagesablauf eingebunden finden täglich die verschiedensten Angebote und Alltagserfahrungen statt. Dies können Angebote, die die ganze Gruppe einbeziehen, oder auch Einzelbeschäftigungen sein.

Hier ein Beispiel für eine Alltagserfahrung:

  • gemeinsames Frühstück:
  • Hände waschen
    • Rücksichtnahme, Selbstständigkeit, Durchsetzungsvermögen, Sauberkeitserziehung, warten können
  • Rituale erkennen und eigenständig umsetzten
  • seinen Platz finden („Ich weiß wo ich hingehöre“) Selbstsicherheit / Selbstbewusstsein
  • Eigenständigkeit
    • Umgang mit Besteck
    • Eigenbestimmung: Essen selbst auswählen
    • Sinneswahrnehmung: riechen, schmecken,  fühle
    • Platz aufräumen
  • Gemeinschaft erleben
  • Beobachtung und Nachahmung
  • Erlernen eines angemessenen Essverhaltens
  • …aber auch probieren / experimentieren / erfahren von Lebensmitteln

Hier ein Beispiel für ein Angebot:

  • mit Steinen und Dosen spielen
    • erkennen und erfühlen unterschiedlicher Formen und Größen
    • wahrnehmen von warm und kalt / glänzend und matt / groß und klein / Farben
    • experimentieren mit Mengen
    • ein- und umsortieren in unterschiedliche Behältnisse und Ordnungssysteme